Marquet-Fontarabie

„Albert Marquet (oder Pierre Léopold Albert Marquet) war ein französischer Maler, der am 27. März 1875 in Bordeaux geboren wurde, am 14. Juni 1947 in Paris starb und in La Frette-sur-Seine beerdigt wurde.
Er ist ein Meister der Landschaftsmalerei mit einem sensiblen Blick. Er war mit Matisse und Derain befreundet und behielt aus seiner fauvistischen Periode seinen Sinn für Farbe und Licht bei. Er malte Paris und seine Umgebung, die Seine-Brücken, die nächtlich beleuchteten Straßen, Paris im Schnee oder unter der sengenden Sonne.
Wie Monet legte er gerne Serien an, um die Veränderungen des Lichts je nach Jahreszeit, Tageszeit und Wetter zu studieren. So schuf er zwischen 1905 und 1906 eine Reihe von Stadtlandschaften zum Thema Quai des Grands-Augustins, den er vom Fenster seines Ateliers mit der Hausnummer 25 aus sah, das seine Eltern 1905 gekauft hatten.
Er gehört zur Generation des Postimpressionismus. So nahm er 1905 an der Ausstellung der „Fauves“ teil, die mit ihrer brutalen Sicht auf Formen und Farben einen Skandal auslöste. Später gab er diese Malweise zugunsten der Suche nach einer tonalen Harmonie auf: Er liebte harmonischere Farben, die weniger gesättigt waren, um alle Nuancen des Lichts wiederzugeben. Wasser ist eines seiner Lieblingsmotive, insbesondere die Darstellung der Seine und der Kais, ebenso wie die nordafrikanischen Häfen: Algier, Bougie, Oran, Tunis, La Goulette.
Seine Tuschezeichnungen, wie die im Malraux-Museum in Le Havre zu sehende Skizze von Pariser Passanten, sind mit einem elliptischen, schlichten Pinselstrich gezeichnet.
Ab 1919 reiste er viel, vor allem nach Tunesien und Algerien, zusammen mit Jean Launois und Étienne Bouchaud. Er bereiste auch Nordfrankreich, die belgische Küste und Holland und machte die Häfen zu seinen Ateliers.
Im Sommer 1920 lud Marquet Signac ein, sich ihm in La Rochelle anzuschließen. Dort zeigte ihnen der Maler Gaston Balande aus Rochelle die umliegenden Landschaften, die sie gemeinsam auf dem Motiv malten.
Von 1919 bis 1939 hielt er sich unter anderem in Poissy, Triel und Méricourt auf und malte dort Landschaften an der Seine.
Anfang 1939 ließ er sich in La Frette-sur-Seine nieder. Dort malte er seine Frau beim Nähen (Intérieur à la Frette) und seinen Freund Desnoyer beim Malen (L’Atelier de la Frette).
In seinen Erinnerungen schreibt seine Frau Marcelle: „Vielleicht war es dieses bescheidene Haus in La Frette, in dem Albert sich am meisten zu Hause fühlte. Sein gut isoliertes Atelier auf dem Dachboden überblickte eine Schleife der Seine, seines Flusses. (…) Albert fühlte sich dort wohl und geborgen. Desnoyer arbeitete in seiner Ecke des Ateliers, sie störten sich gegenseitig nicht.“
Vor der deutschen Invasion flüchtete er nach Algerien, wo er bis zum Ende des Krieges lebte. Im Jahr 1945 kehrte er nach Paris und La Frette-sur-Seine zurück, wo sein Leichnam auf dem Gemeindefriedhof ruht. Seine Frau starb 1982.
Im Jahr 2008 wurde ihm im Musée national de la Marine in Paris eine Ausstellung mit dem Titel Albert Marquet, itinéraires maritimes gewidmet.“

Möchten Sie ein Kunstwerk dieses Künstlers kaufen?

Kontak

Albert MARQUET von Michel Estades