A-la-une-Tobiasse-Ou-sont-les-chemins-que-nos-justes-ont-foules-1975

Theo Tobiasse, wurde 1927 in Israel geboren. Seine Familie, die aus Litauen stammte, hoffte, dort das gelobte Land zu finden.

Das Werk dieses Künstlers ist geprägt vom Exil, von der Frau als Mutter und Geliebte und von Erinnerungen an seine Kindheit in Litauen, als seine Eltern dorthin zurückkehren mussten. Die Datscha in der grünen Landschaft von Kaletova, die Lichter der beflaggten Raddampfer auf dem Neman, die Schlitten in den verschneiten Straßen von Kovno, aber auch die runden Teekannen und bauchigen Samoware, die Symbole der familiären Wärme…

Nachdem er Deutschland und Berlin durchquert hatte, kam Tobiasse 1931 in Paris an, wo ihn ein trister und grauer Bahnhof am frühen Morgen empfing. Es folgen die dunklen Jahre der Nazi-Besatzung, in denen die Familie, die sich zwei Jahre lang versteckt hielt, trotz allem dezimiert wird. Nach der Befreiung träumt Tobiasse nur noch vom Licht, von der Sonne und dem weiten Himmel.

Er zieht nach Nizza und dann nach Saint Paul de Vence, wo er die faszinierende Mondlandschaft des Plateaus von Saint-Barnabé am Col de Vence entdeckt. Dies wird sein erstes Gemälde. Das Rijksmuseum in Amsterdam verschaffte ihm eine zweite Offenbarung: Rembrandts Jüdische Braut ließ ihn das Geheimnis der Materie und der Farbe entdecken. Er versteht nun alles über Lasuren, Säfte und Helldunkel…

Die Erinnerungen steigen dann wie Erinnerungsfetzen auf und entfalten sich an der Spitze seiner Pinsel: die Frau als „liebende Mutter“, das Exil, der Überschwang der Sinne, die Zeichnung, die zerriebene Farbe, die Musik, die Reisen vermischen sich zu einem poetischen Magma vor dem Hintergrund von Venedig, New York und Jerusalem, seinen Lieblingsstädten. Worte und emotionsgeladene Sätze untermalen stets sein Werk, nicht um es zu erklären, sondern um es zu verlängern…

Malerei, Skulptur, Carborundum-Gravur, Pastell, Zeichnung, Töpferei und Kirchenfenster sind seine Werkzeuge, um die verschlungenen Emotionen auszudrücken.

Theo Tobiasse lebte und arbeitete in Saint Paul de Vence. Er starb am 3. November 2012.

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Théo TOBIASSE von Michel Estades